Alpinmesse Innsbruck – 29. und 30. Oktober 2016

Veröffentlicht von am Nov 8, 2016 in Blog | 2 Kommentare

Alpinmesse Innsbruck – leicht angeschlagen treten wir die lange Reise aus Wien nach Innsbruck an. Viele verschiedene Hersteller, Mitarbeiter, bekannte und natürlich unbekannte Gesichter, Trubel. Der Andrang und die Begeisterung sind groß, bietet die Alpinmesse dem Endverbraucher einen Einblick in die neuesten Kollektionen und Innovationen der verschiedenen Firmen, informiert und wirft zugleich Fragen auf. Neben den bereits erwähnten Ständen fast aller namhaften Outdoor-Firmen gibt es auch eine breite Palette an Workshops, Vorträgen und Podiumsdiskussionen, welche unserem Empfinden nach auch relativ gut angenommen wurden. Aber nun erstmal der Reihe nach…

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Das Angebot war breit gestreut. Angefangen bei allerlei medizinischem Equipment und Ausrüstung für (Flug-)Rettungsorganisationen…

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über die richtige Bekleidung…

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bis hin zur Hartware für viele Stunden in Fels und Schnee. Außerdem viele, viele Dinge die der Mensch (nicht) brauchen kann. ;)

Nach einer kleinen Runde treffen wir schon Stefan von der Agentur “Alpine Kompetenz” und FX der Firma Blue Ice. Vielleicht sind euch die Rucksäcke und Leichtgurte von Blue Ice auf dem ein oder anderen Foto von uns schon aufgefallen. Minimalistisch, robust und richtige Arbeitsgeräte. Zwei Stunden haben wir uns über die Probleme und Chancen einer kleinen Firma wie Blue Ice unterhalten und sind der Meinung, dass der eingeschlagene Kurs das richtige Ziel ansteuert. Nach dem Motto “Schuster bleib bei deinem Leisten” stellen sie auch in Zukunft Produkte von und für Alpinisten her, bei welchen die Funktion im Vordergrund und die Lebensdauer der Produkte vor der Gewichtsreduktion steht. Ebenso im Fokus ist in Zukunft die Design-Komponente. Um es mit den Worten von FX zu sagen. “A jeep, that is driving is a good jeep. A jeep that is driving and also looks nice, is even better!” Im nächsten Jahr bringen sie z.B. den bewährten Dragonfly-Rucksack in drei verschiedenen Größen auf den Markt. In diesem Sinne: seid gespannt!

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Zugegeben, etwas unvorteilhaft gepackt! Dennoch: für Leute die schnell unterwegs sein wollen könnte der Dragonfly 25 interessant werden.

Im Anschluss daran machen wir uns auf zum Alpinforum. Von den beiden angebotenen Themenblöcken entscheiden wir uns für die Vorträge zu berg.mensch.seil, wo es um Führungstechniken und deren Folgen und insbesondere um die Verwendung des kurzen Seils geht. Bruno Hasler und Kurt Winkler haben die Schweizer Lehrmeinung im Gepäck und rufen damit in den restlichen deutschsprachigen Reihen des Fachpublikums vorerst Irritationen hervor. Während in Deutschland, Österreich und Südtirol das Gehen am kurzen Seil den Bergführern vorbehalten ist, lehren die Schweizer diese Technik bereits in den Grundkursen. Peter Popall bringt die moralische Komponente mit ein und hinterfrägt aktuell Gültiges aus der Perspektive eines Bergführers selbstkritisch. In der anschließenden Podiumsdiskussion nehmen die Vertreter der Bergführer Südtirols und Österreichs, die Vortragenden und Vertreter des ÖAV und der Naturfreunde noch Stellung und beantworten die Fragen des Publikums. Die Konklusio ist grob gesagt folgende: eine gewisse Sinnhaftigkeit der Technik des kurzen Seils wird im Zusammenhang mit Amateurbergsteigern und der Vorbereitung auf eine etwaige Ausbildung zum Berg- und Skiführer gesehen. Kurzes Seil auf Vereinstouren wird wohl auch in Zukunft in Österreich und Südtirol nicht gerne gesehen.  Die Wahrheit, was nun richtig und falsch ist, liegt der Einschätzung der Schweizer Experten wohl in der Mitte. Interessierten sei der Vortrag als Lektüre in bergundsteigen empfohlen.

Gehen am kurzen Seil ist heikel. Die Alternativen auch… – Von Kurt Winkler und Bruno Hasler

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Viele bekannte Gesichter bei den Fachvorträgen zum gehen am kurzen Seil. (C) alpinmesse.info

Ein echtes Highlight war für mich der Stand von Patagonia. Nicht weil ich tolle Produkte bestaunen durfte, etwas zu gewinnen war oder ähnliches. Patagonia hat auf der Alpinmesse eine etwas andere Strategie gewählt als alle anderen Firmen: Sie sind mit einem mobilen Nähstudio angerückt und haben defekte Outdoorbekleidung, egal welcher Firma, unentgeltlich repariert. In meinen Augen sind das Handlungen die das bereits entstandene Image stärken. Abgesehen davon, dass meine Patagonia Produkte seit langer Zeit zuverlässig funktionieren – Reparaturen nur mit einem Danke zu bezahlen zu können ist Gold wert. Aus diesem Grund: Worn Wear, die Website zur Aktion.

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Noch einmal Danke und Vergelt’s Gott. Meine alte Isolationsjacke tuts jetzt noch eine Weile!

Bevor wir uns dann angesehen haben was die Jungs und Mädels bei blocalpin, einem Bouldercontest, aus den Griffen bekommen, waren wir noch zu Besuch bei Gerald Stelzig von Stelzig Alpin. Wir durften ja die letzten Wochen und Monate Testpersonen für Hardshell-Jacken sein und haben dabei die Direct Alpine Guide Jacket kennen und lieben gelernt. Abgesehen davon, dass die Kleidung in Europa gefertigt wird, bietet der Hersteller echte Alternativen zu GoreTex und Co. Zuerst skeptisch, war ich nach und nach immer mehr vom Klimakomfort meiner Jacke überzeugt. Gut zu wissen, dass Direct Alpine eine breite Bandbreite an sehr durchdachten und funktionalen Kleidungsstücken für jede Art von Bergabenteuer anbietet. Definitiv wert einen Blick darauf zu werfen.

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Kein Messebild, dafür live aus den heimischen Bergen. Die DirectAlpine Guide Jacket im Einsatz!

Neben diesen Highlights war besonders die Stimmung auf der Alpinmesse angenehm. Man trifft Gleichgesinnte, alte Bekannte und kommt mit vielen Menschen ins Gespräch. Falls ihr diese Ausgabe der Messe verpasst habt und euch ärgert, schaut immer wieder mal auf der Homepage der Alpinmesse vorbei, denn es gibt im Frühjahr 2017 eine Sommerausgabe!

2 Kommentare

  1. Stefan Zangerl
    9. November 2016

    Super Bericht Casi! Sonnige Grüße aus Tirol, Stefan

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    • Carsten Becker
      10. November 2016

      Danke Stefan. Ich würd sagen das nächste Mal seh ma uns im Freien wieder ;)

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