Pollux und Castor – unterwegs im Aostatal

Veröffentlicht von am Aug 23, 2016 in Hochtouren, Westalpen | 4 Kommentare
Pollux und Castor – unterwegs im Aostatal

„Leonaaaaaaardo!“ schallt es über den ganzen Campingplatz. „Leonaaaaaaardo!“ hallt es von den umliegenden Bergen zurück. Wir befinden uns im Aostatal in der Gemeinde Ayas, unweit von Saint-Jaques, dem Ausgangspunkt unsrer Tour.  Halbzufällig treffen wir am Campingplatz „Sole & Neve“ von eben jenem berüchtigtem Leonardo auf Harry und Hannes. Wir lernen Hannes kurz kennen und verschwinden relativ schnell im Bett. Nicht, dass Hannes nicht nett wäre, aber wir sind gute 13 Stunden vom Urlaub am Meer in die Berge gefahren und für die nächsten Tage ruhen wir uns besser noch etwas aus.

 

Der Ausblick von Leonardos Camping stimmt uns zuversichtlich

Der Ausblick von Leonardos Camping stimmt. Hier lässt es sich aushalten!

Der Hüttenzustieg zum Rifugio Guide d’Ayas ist, in Worten beschrieben, ausgesprochen schön und abwechslungsreich, dennoch lang und anstrengend.  In Zahlen heißt das knapp 1700hm und 9km, verteilt auf 5,5 Stunden. Wir parken in Saint Jacques und beginnen den Zustieg. Sanft ansteigend, durch einen netten Wald gewinnen wir an Höhe und erreichen schon bald den Lago Blu. Entlang, neben und über Seitenmoränen geht es am Rif. Mezzalama vorbei zum Rf. Guide della Val d’Ayas, unserem Tagesziel.

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Auf die Plätze, fertig, los…(c) Harry Hübner

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Leider zieht es im Tagesverlauf mehr und mehr zu. Beunruhigt uns nicht, war so angesagt. (c) Harry Hübner

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Kurz vor dem Lago Blu wird es steiler und man verlässt die Forststraße. (c) Harry Hübner

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Eine sehr liebevoll gemauerte Brücke…(c) Harry Hübner

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Auf der Brücke…(c) Harry Hübner

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Der Lac Blu lädt zum Verweilen ein. Wir machen Pause! (c) Harry Hübner

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Der Blick zurück…(c) Harry Hübner

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Beeindruckende Seitenmoränen! (c) Harry Hübner

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Es wird finster. Erste Regentropfen prasseln auf uns herab. Zum Rif. Mezzalama ist es nicht mehr so weit.

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Ankunft an der Mezzalama. In gut einer Stunde sind wir an der Ayas.

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Im Laufschritt! Das letzte Stück zur Hütte drücken wir dann auf die Tube.

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Dort oben auf dem kleinen Zipfel steht unser Tagesziel. Es ist also nicht mehr weit…

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Nur noch über den “Hütten-Klettersteig”, dann ist es…

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Geschafft!

 

Der nächste Tag bricht an. Wir verlassen die Hütte eher spät und machen uns auf in Richtung Pollux, dem ersten unserer zwei geplanten Gipfel. Es gibt eigentlich nicht viel zu sagen. Sowohl die Distanz, als auch die Höhenmeter zum Einstieg halten sich in Grenzen und wir erreichen diesen nach einer kleinen Aufwärmrunde über den Gletscher. Nun geht es über den SW-Grat nach oben und wir teilen uns auf. Hannes und Harry steigen über die Firnflanke höher, während wir uns direkt am Grat über Blockgelände höher kämpfen. Nachdem wir uns relativ zeitgleich zu Beginn der technischen Schwierigkeiten treffen, ist es wohl eher vom Geschmack bzw. von den Verhältnissen abhängig, welchen Weg man wählt. Die Schlüsselstelle war bei uns etwas unangenehm. Eine Seilschaft vor uns, welche etwas zu kämpfen hat, Hannes und Harry, wir und drei weitere Seilschaften hinter uns, während sich von oben Leute abseilen. Irgendwie eng und stressig, also zügig durch. Die Kletterei ist eigentlich schön und wäre sicher etwas ruhiger und entspannter, würde es diese Ketten nicht geben, welche den Felsteil spürbar entschärfen. Mit den Kletterschwierigkeiten im Führer kann ich vor diesem Hintergrund wenig anfangen. Ein 3er soll es sein, eine Klettersteigwertung mit “C” würde die Stelle allerdings besser beschreiben. Am Madonnen-Gipfel angekommen wird zum ersten mal wieder der Blick frei. Wir sehen hinüber zum Castor, zum Breithorn und haben nun auch den Gipfel, welchen wir über einen Firngrat erreichen im Blick. Nach ca. 10-15 Minuten schlagen wir oben an. Weil es unangenehm bläst, machen wir uns gleich an den Abstieg und pausieren erst am Einstieg zum Grat. Entschuldigt die komischen Effekte auf den Fotos. Mein Akku hat schlapp gemacht und die Kamera von Harry ist nicht handschuhfreundlich, was die tollen Effekte bedingt hat. Aber besser als nichts. Danke Harry!

 

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Abmarsch an der Hütte. (c) Harry Hübner

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Rechts im Bild ist der Pollux schon zu sehen. (c) Harry Hübner

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Die Schweizer Gruppe, noch weit voraus. (c) Harry Hübner

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Gran Paradiso (c) Harry Hübner

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Die letzten Meter zum Einstieg des SW-Grats (c) Harry Hübner

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Die besagte Firnrinne (c) Harry Hübner

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Blick aufs Weisshorn (c) Harry Hübner

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Gleich gibts wieder Sonne (c) Harry Hübner

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Die Schlüsselstelle. Man sieht die Ketten von rechts nach links verlaufen, dann fast senkrecht nach oben. (c) Harry Hübner

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Die Sonnenstrahlen täten gut, würden sie 2 Meter weiter nach unten reichen. Gleich liegt die Felspassage allerdings sowieso hinter uns. (c) Harry Hübner

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Gipfel Nummer zwei in unserer Planung. Der Castor (c) Harry Hübner

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Blick von oben in die Felspassage (c) Harry Hübner

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Der Firngrat zum Gipfel. Es ist nicht mehr weit. (c) Harry Hübner

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Der Madonnen Gipfel (c) Harry Hübner

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So weit das Auge reicht…(c) Harry Hübner

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Die letzten Meter…(c) Harry Hübner

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Pollux ! (c) Harry Hübner

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Der Firngrat im Abstieg. (c) Harry Hübner

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Die Firnrinne von oben. (c) Harry Hübner

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Der Blick in Richtung Klein Matterhorn (c) Harry Hübner

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Verdiente Pause. (c) Harry Hübner

 

Nach der Pause geht es weiter. Kurz absteigend versuchen wir mit so wenig Höhenverlust wie möglich zum Castor zu queren. Zuerst geht es flach und angenehm dahin. Die Flanke steilt sich in den letzten 200hm nochmal deutlich auf. Wir verkürzen das Seil, es wird wieder anstrengender und die lange Anfahrt und der nicht zu unterschätzende Hüttenzustieg fordern etwas Tribut. Während wir noch in der Flanke herumwuseln, sehen wir die anderen Seilschaften bereits am Gipfelgrat aussteigen. Der Lichtblick quasi – gleich ist es geschafft. Das letzte “Hindernis” stellt der Bergschrund und wenige steile Meter im Firn dar. Ein paar Schritte noch konzentrieren, dann steigen wir auf dem Gipfelgrat aus und haben bald auch den Castor in der Tasche. Der Wind wird leider nicht weniger und so machen wir uns gleich an den Abstieg in Richtung Quintino Sella, wo wir uns entscheiden mit Harry und Hannes ins Tal abzusteigen. Eine Entscheidung die den Erinnerungswert der Tour gewaltig steigert! Nach kurzer Pause und zwei Dosen Cola geht es also noch weiter nach unten (Anmerkung: auf eine Intervention der Seilschaftsmitglieder hin verlässt der Autor hier kurz den Schreibstil, streift das vor Allem stehende WIR ab, kniet nieder und gibt ehrlich zu, dass er und nur er dieses schwarze Gebräu des Teufels in den Rachen geschüttet hat). Der Höhenmesser zeigt am Ende des Tages knapp 3250hm im Abstieg. So ähnlich fühlt es sich in den Oberschenkeln an und ihr wisst nun auch was ich mit Erinnerungswert im vorletzten Satz gemeint habe. Bevor wir zu Leonardo fahren, mit einem Bier anstossen und “another night in the camping” verbringen, pfeiffen wir uns noch eine Pizza und etwas Cola rein.

Am nächsten Tag packen wir gemütlich zusammen und rollen das Tal hinaus nach Verres. Ein kleiner Bummel durch die Stadt: Flohmarkt, Espresso, Cappuccino und Cola. Gestärkt treten wir eine kräftezehrende Heimreise an.

 

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Weiter gehts. Diesmal sind Harry und Hannes vorne…(c) Harry Hübner

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…und wir sind hinten eingebunden. (c) Harry Hübner

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Es wird steiler, aber wir lachen noch ;) (c) Harry Hübner

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Der Gipfel rückt in greifbare Nähe! (c) Harry Hübner

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Nur noch wenige Meter über diese schöne Firnschneide, dann ist auch der Castor geschafft. (c) Harry Hübner

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Das Gipfelfoto von allen war leider nicht scharf. (c) Harry Hübner

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Bereits im Abstieg (c) Harry Hübner

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Ein Auf und Ab in wunderschöner Umgebung. (c) Harry Hübner

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Liskamm (c) Harry Hübner

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Blick, am Liskamm vorbei zur Vincentpyramide (c) Harry Hübner

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Nicht mehr weit zum Rifugio Quintino Sella (c) Harry Hübner

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Es muss an der dünnen Luft liegen…(c) Harry Hübner

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Matterhorn (c) Harry Hübner

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Monte Bianco (c) Harry Hübner

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Rifugio Quintino Sella (c) Harry Hübner

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Ab hier geht es nochmal 5 Stunden abwärts…(c) Harry Hübner

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Landschaftlich ausgesprochen schön…(c) Harry Hübner

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…bringen wir auch diese 5 Stunden Abstieg noch hinter uns. (c) Harry Hübner

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Der Blick zurück. Da waren wir…(c) Harry Hübner

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…da kommen wir. Das Foto ist zwar gestellt, aber nach 3250 hm Abstieg waren wir dann auch wirklich müde. (c) Harry Hübner

 

 

 

4 Kommentare

  1. Hannes
    23. August 2016

    Cooler Bericht, DANKE :)
    und ich hab gedacht, ihr findet mich unsympathisch und seid deswegen gleich ins Bett. ;-)
    Ciao bis zur nächsten Tour
    Hannes

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    • Carsten Becker
      23. August 2016

      geh kaas ;) ja schauma, dass no was geht. bin immer motiviert

      Reply
  2. Sabrina
    23. August 2016

    Wow – was für Tourentage! Tolle Bilder – und toller Bericht. So ausführlich, sehr cool!

    Bis bald, Sabrina

    Reply
    • Carsten Becker
      23. August 2016

      ja, habn wir ziemlich gut erwischt würd ich sagen. habts was geplant in nächster zeit?

      Reply

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