Tourenstöcke: Leki Tour Stick Vario Carbon

Veröffentlicht von am Dez 10, 2013 in Produkttests | Keine Kommentare
Tourenstöcke: Leki Tour Stick Vario Carbon

Wenn man glaubt, dass man perfekt am Ski steht, gibt es bei den Meisten immer noch etwas an der Technik zu perfektionieren: Den Stockeinsatz. Wir testen daher den Leki Tour Stick Vario Carbon. Ob sich unser Stockeinsatz letztendlich verbessert hat, könnt ihr im Folgenden nachlesen.

Herstellerbeschreibung:

Entwickelt für den sportlichen und reiselustigen Skitourengeher. Der Tour Stick Vario Carbon aus hochmodularem Carbon sorgt dank des absolut kantenfreien Innovationsgriffs Aergon und dessen Hohlraumtechnologie für absolute Leichtigkeit und perfekten Grip. Die griffige Mid-Verlängerung garantiert ein komfortables Umgreifen im steileren Gelände. Schnell und einfach auf- und abgebaut sind die Faltstockmodelle durch den Push Button Release Mechanismus. Zum Schutz vor scharfen Skikanten ist das Unterteil des Faltstocks aus sehr robustem und dennoch ultraleichtem Aluminium gefertigt.

Dank dem TÜV-Zertifizierten Speed Lock Verstellsystem lässt sich der Tour Stick Vario Carbon kinderleicht in der Länge um bis zu 20cm verstellen. Die perfekte Stabilität garantiert das kevlarverstärkte, filigrane High-Performance Spannseil mit seiner robusten PE Ummantelung, welche den Fasern lebenslangen Schutz bietet. Eine permanente, optimale Spannung des Seils, wird durch die im Unterteil liegende Feder reguliert, die automatisch die Längenkompensation vornimmt.

Auch im Sommer ist der Tour Stick Vario Carbon als Zustiegshilfe zum Klettersteig oder für große und kleine Trekkingtouren bestens geeignet.

Länge: 115-135 cm. Stufenlos verstellbar. Packmaß: 39 cm

Gewicht: 510 Gramm/Paar

Kosten: 149,95 Euro

(c) Leki

Tourstick Vario Carbon © Leki

 

Der Test:

Der Stock kommt mit einer Bedienungsanleitung und einer Tasche, in welcher die zusammengefalteten Stöcke verstaut werden können. Der erste Eindruck ist gut, die Verarbeitung ordentlich.

Zum Verstellsystem bzw. Aufbau und Abbau: Die Besonderheit bei diesem Stock ist das Faltsystem, durch das man den Stock auf eine Gesamtlänge von 39cm zusammenfalten kann. Auseinandergefaltet lässt sich der “Vario Carbon” individuell auf eine Länge zwischen 115-135cm einstellen. Das Prinzip ist dem Spannsystem von Lawinensonden ähnlich. Im inneren des Stocks verläuft ein Seil, welches unter Spannung die drei bzw. vier Segmente des Stocks zusammenhält. Eine Feder soll verhindern, dass der Spannmechanismus mit der Zeit ausleiert. Der obere Teil mit dem Griff besteht eigentlich aus zwei Rohren und kann über einen “klassischen” Klemmmechanismus zusätzlich in der Länge verstellt werden. Klassisch in Anführungszeichen, weil es sich – laut Leki – um das stärkste Aussenverstellsystem am internationalen Markt handelt.

(c) Carsten Becker

Oben der Klemmechanismus für den einstellbaren Bereich, darunter die Steckverbindung mit dem Spannseil. (Die Idee mit der Karte als Hintergrund ist geklaut)

Die Entriegelung des kleinen Knopfes, der Push-Button-Release Mechanismus, welcher für die Fixierung des Spannseils zuständig ist, ist mit Handschuhen etwas fummelig zu lösen, aber es funktioniert. Bedenkt man, dass die Skistöcke eigentlich erst am Auto wieder zerlegt werden müssen, kann man in diesem Zusammenhang nicht wirklich von einem Schwachpunkt des Stocks sprechen. Alles in allem geht das Zusammenbauen bzw. das Zerlegen des Stocks relativ leicht und zeitsparend von der Hand, auch mit Handschuhen.

Zum Griff: Im ersten Moment fühlt sich der kantenlose AERGON-Griff etwas komisch an, aber nach spätestens 200hm will man ihn nicht mehr missen. Der Griffabschluss in Form eines Knaufs, ermöglicht eine extrem angenehme Griffvariante beim Bergaufgehen. Die Verlängerung unterstützt bei Traversen, eh klar. Konträr zur Form, kann man sich mit der offenporigen Schaumstoffmischung des Griffs sofort anfreunden. Sie ist vor allem eines: isoliernd und griffig. Der Griff fässt sich im Gegensatz zu anderen Modellen mit Plastikgriff schon fast flauschig und vergleichsweise “warm” an.  Durchdacht ist auch das System der verstellbaren Handschlaufe. Dank dem LSS-System  (LockSecurityStrap) können die Handschlaufen auch mit Handschuhen leicht verstellt werden. Einfach den Mechanismus entriegeln, indem man die Schlaufe nach oben zieht, die gewünsche Schlaufenlänge einstellen, Mechanismus durch Zug nach unten verriegeln. Fertig!

(c) Carsten Becker

Der Aergon-Griff ermöglicht ein angenehmes Greifen verschiedener Varianten.

Spitze: Zur Spitze gibt es nicht viel zu sagen. Sie erfüllt ganz unauffällig und zweckmäßig ihren Dienst. Die Teller sind flexibel, nicht beweglich, verhindert so aber dennoch bis zu einem bestimmten Grad ein Aushebeln der Spitze während man sich bewegt. Das ist besonders im Aufstieg von Vorteil.

Insgesamt ist der Stock relativ steif, was eine gute Kraftübertragung beim Aufstieg gewährleistet und ein gutes Gefühl bei der Abfahrt gibt. Des weiteren spürt man wenig bis gar keine Vibrationen.

Pro:

  • angenehmer Griff (warm, griffig, versch. Griffmöglichkeiten)
  • durchdachte Schlaufe
  • unkomplizierter Auf- und Abbau
  • steif
  • stabil
  • leicht

Contra:

  • relativ hoher Preis
  • schlecht verstaubar (Klettern im Sommer)

Fazit: Meiner Meinung nach sind der Griff inkl. Schlaufe und die verwendeten Materialien die Grundlage für diesen gelungenen Skitourenstock. Während der obere Teil flauschig und durchdacht ist, ist der untere Bereich steif, stabil und leicht. In Summe macht das die Performance aus, die einem dabei hilft, den Auf- bzw. Abstieg effizient zu bewältigen. Einzig als Zustiegshilfe für Klettersteige, wie er auch angepriesen wird, taugt er in meinen Augen nur bedingt. Wenn der Stock  keinen Platz im Rucksack findet und außen befestigt werden soll, muss man improvisieren. Wegen seiner Faltkonstruktion lässt er sich nicht wie herkömmliche Stöcke an den Materialschlaufen befestigen. Der Preis ist zwar relativ hoch, dafür bekommt man aber auch viel geboten.

(c) Carsten Becker

Anmerkung: Der Testgegenstand wurde von der Firma Leki zur Verfügung gestellt.

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