Martin Krejcarek, Organisationsberater & Erwachsenenbildner
Was sind Sie von Beruf?
Auf meiner Visitenkarte steht Organisationsberater und Erwachsenenbildner
Sind Sie selbständig oder angestellt beschäftigt?
Ich bin selbständig tätig. Als Einzelunternehmer (wechselwirkung) und als Gesellschafter einer GmbH (FOKUS7)
In wie fern beschäftigen Sie sich während Ihrer Arbeit mit der Natur?
In der Erwachsenenbildung beschäftigt mich vor allem das Thema “Naturvermittlung”. Hier trainiere ich NaturführerInnen, Nationalparkranger oder auch Anbieter von Schule am Bauernhof-Programmen.
In der Organisationsberatung bin ich notorisch outdoor-lastig. Sprich: ich wechsle auch bei Seminaren, Strategie-Workshops, Coachings oder Trainings den Seminarraum mit der freien Natur.
Wieviel Prozent Ihrer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit verbringen Sie in der Natur?
Gute Frage: im Schnitt wohl um die 20 Prozent. Hängt ein bisschen von den laufenden Projekten und der Jahreszeit ab.
Mensch und Natur eine vielseitige Beziehung. Wie erleben Sie dieses Spannungsfeld in Ihrem Beruf?
Ich erlebe es weniger als Spannungsfeld, denn vielmehr als enorme Bereicherung. Wir Menschen sind ja Kultur- und Naturwesen. Das heißt, wir können in der Natur viel von uns selbst entdecken, wir können Organisations- und Gruppendynamik Phänomene in der Natur sichtbar machen, die Natur regt uns in ihren vielfältigen Erscheinungsformen an und manchmal auch auf. Alles Lernimpulse, die quasi vor der Tür liegen.
Wie sind Sie Organisationsberater und Erwachsenenbildner geworden?
Ich habe Biologie mit Schwerpunkt Ökologie studiert. Aus ganz praktischen Gründen – Geld verdienen – habe ich in Steyr beim Institut für Angewandte Umweltbildung damit begonnen, an der Entwicklung von Bildungsprogramme für den Nationalpark Kalkalpen mit zu arbeiten. Und weil man erst weiß, obs funktioniert, was man sich ausdenkt, wenn man es auch selbst ausprobiert, habe ich Wochen, Monate, Jahre mit der Leitung von Natur-Projektwochen, Themenwanderungen, Schule am Bauernhof Angeboten und Ausbildungskursen zugebracht.
In der Leitung dieser naturpädagogischen Veranstaltungen bin ich dann über das Thema Gruppendynamik gestolpert. Das hat mich maßlos fasziniert und so hat sich über Ausbildungen im Bereich Supervision und Organisationsentwicklung allmählich eine Wanderungsbewegung von den Organismen zu den Organisationen ergeben.
Beschreiben Sie Ihren Arbeitstag?
Leider – für diesen Beitrag und Gott sei Dank für mich – gibts definitiv keinen Arbeitsalltag. Jeder Tag ist anders. So ganz grob bin ich bin etwa drei bis vier Tage pro Woche in Trainings, Klausuren oder Coachings.
Wenn mich dann meine 12 jährige Tochter fragt was ich den lieben langen Tag so treibe, dann sage ich meist “gscheit reden”.
Was mögen Sie an Ihrem Beruf und was nicht?
Ich mag an meinen Beruf, dass er so extrem abwechslungsreich ist. Neue Menschen, neue Unternehmen, neue Fragen, neue Herausforderungen. Und es gibt keine Rezepte, sondern nur die Suche nach passenden Entwicklungen.
Was ich nicht mag: Mir fällt da echt nichts ein aber ich weiß, dass meine Partnerin nicht mag, dass ich ständig in der Weltgeschichte herum bin.
Welche Voraussetzungen braucht man, um Ihren Beruf auszuüben?
Ich glaube ein hohes Maß an Lern- und Reflexionsbereitschaft – weil die Situationen, Menschen und Fragestellungen immer wieder ganz unterschiedlich sind.
Sind Sie auch privat viel in den Bergen. Wenn ja, wieviele Tage pro Jahr?
Mich ziehts in meine heimatlichen Berge – das Hintergebirge, den Nationalpark Kalkalpen. Dort allerdings in die Ecken, wo ich sicher niemanden treffe. Vielleicht 25 Tage im Jahr.
Martin Krejcarek (45) arbeitet seit den 90er Jahren als Erwachsenenbildner und Organisationsberater in Steyr und von da aus in der “Weltgeschichte”.
Mehr Infos zum Einzelunternehmen mit Schwerpunkt Naturpädagogik und Erwachsenenbildung: www.wechelwirkung.at
Weiteres zu FOKUS7, der Organisationsberatung GmbH die Martin mit lieben Kollegen betreibt: www.fokus7.at
Artikelfoto aufgenommen in Kanada, (c) Philipp Bruckschlögl.