Carsten Becker

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Im Februar 1988 erblickte der kleine Casi im schönen Niederbayern die Welt. Er wuchs in Passau, eigentlich “weit” weg von den Bergen auf. Natürlich gab es einen ersten Kontakt mit diversen Riesen aus Kalk, so richtig verliebt sein fühlte sich aber dann doch anders an. Judo, Skateboard, wilde Musik und wilde Zeiten ließen die Berge vorerst nicht zur Priorität werden. So richtig zum Bergsport gekommen bin ich eigentlich über den Leistungskurs Sport in der Oberstufe. Während dieser zwei Jahre hab’ ich das Sportklettern wiederentdeckt und ich widme mich nach einer Ringbandverletzung auch den vermeintlich langweiligeren Spielarten der Bergsports. Als sich herausstellte, dass Klettern nicht das Einzige ist, was Spaß macht, folgten rasch die ersten Tourenski, Steigeisen und Pickel. Eine richtige alpinistische Hauptrichtung konnte sich bislang nicht durchsetzen, wobei der Fokus im Winter allerdings eher auf – gerne auch mal steilere – Skitouren liegt. Im Sommer, von der reinen Sportkletterei weggekommen, interessieren mich jetzt in erster Linie jene Touren, die im Gedächtnis bleiben. Sei es durch ihre Länge, subjektiv empfundene Schwierigkeit, Schönheit oder auch Abgeschiedenheit. Die Freiheit – mehr oder weniger – dahin gehen zu können, wohin mal will, gepaart mit körperlicher Anstrengung und netten Menschen ist das, was Bergsport für mich ausmacht. Vom erleben spezieller Situationen, Naturschauspiele, dem Entdecken von Orten, die nicht für alle zugänglich sind, ganz zu schweigen. Inzwischen ist das Studium der Geographie in Wien etwas in den Hintergrund getreten (Ja Mama, natürlich nur für kurze Zeit) und ein kleiner Nebenverdienst in einem traditionellem Wiener Bergsportgeschäft mit dem Namen Schwanda ermöglicht es mir inzwischen auch jene Touren zu gehen, welche vor ein paar Jahren noch weit, weit weg und fast unmöglich zu sein schienen, auch wenn sie bei weitem keine alpinistischen Höchstleistungen sind. Für die Zukunft wünsche ich mir, weiterhin viele lustige, schöne und erinnerungswürdige Momente erleben zu dürfen, eventuell auch im Ausland und gerne auch in höheren Lagen. In erster Linie aber, dass ich den Spaß am Bergsteigen nicht verliere und dass immer alles glatt geht. Viel Spaß noch auf Hochtourist.at!

 

Martin Moser

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Ich bin im 87er Jahr des vorigen Jahrhunderts im oberösterreichischen Kirchdorf/Krems am Fuße der Kremsmauer geboren, aufgewachsen jedoch in flacheren Gefilden bei Kremsmünster. Mit dem zarten Alter von 10 Jahren stand ich an der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe am Rande der Pasterze, jedoch nur im Zuge eines Auto-Familienausflugs und nicht weil jemand Wandern oder Bergsteigen im Sinn hatte. Ich wühlte zwar gerne im Dreck und kletterte auf Bäume, aber Betätigungen wie Wandern kamen nur äußerst selten vor. Den ersten “richtigen” Berg bestieg ich mit 15 Jahren, den Traunstein im Salzkammergut über den Naturfreundesteig. Das war ein tolles Gefühl.

Der pubertierende Bursch hatte jedoch andere Gedanken im Kopf, so vergingen die Jahre bis zu einem Kletterkurs am Anfang meiner dritten Lebensdekade. Die Erfahrung des kindlichen Baumkletterns machte sich im Kurs bemerkbar, mein damaliger Kletterlehrer meinte: “Ned botschad.” Es folgten ein paar kaum nennenswerte Klettereien, nebenbei schnallte ich aber ab und zu die Wanderschuhe an, auch wenn die Kilometeranzahl meist nie zweistellig wurde.
Ein Buch von Paulo Coelho brachte mich auf andere Gedanken. Warum nicht mal weitwandern? Einfach so in ein persönliches Abenteuer stürzen ohne große Vorbereitung. Im Jahr 2010 stand ich nach über 900km durchgehenden Fußmarsch an der spanischen Westküste, kühlte meine Füße im Atlantik ab und wusste: Das ist es. Das Studium führte mich nach Wien, das Weitwandern und das Gehen waren nun fixe Bestandteile meines Lebens. Die Donaumetropole verließ ich der Liebe wegen nach Wiener Neustadt. Das wanderbare Wien habe ich jedoch nie außer Acht gelassen und das hat sich in Wanderliteratur niedergeschlagen. Zigtausende Kilometer legte ich in Österreich und im Ausland per pedes zurück, doch nicht nur in die Weite brachten mich meine Beine. Die ersten Dreitausender im Ötztal kamen 2011 dran, die Idee der Europäischen Landeshöhepunkte mit Bahn und Schiff führten mich 2012 in die Hohe Tatra und in das Dinarische Gebirge. Ich bin ein sehr umweltbewusster Mensch, mag das einfache Leben, liebe das Millionen-Sterne-Hotel und habe bei Bergtouren oft vierbeinige Begleitung. Ich gehe gerne mal mit einem Müllsack auf einen Gipfel, einen Armbandcomputer wird man an meinen Handgelenken vergebens suchen und im Winter ersetzt meine nepalesische Schafwolljacke die Daunenjacke. Mit diesen Ticks setze ich weiterhin einen Fuß vor den anderen, es gibt noch viele Wege und Länder zu erkunden.

Wie zu Bergsport gekommen?
Durch ein Buch

Lieblingsspielart?
Weitwandern

Was schätze ich am Berg(sport)?
Die zumeist unberührte Natur, die einem zeigt, wie klein der Mensch eigentlich ist und wie sehr die Natur erhalten werden muss.

Schönste Bergtour?
Die Tour auf den polnischen Rysy in der Hohen Tatra, dicht gefolgt von der perfekten Nacht im weglosen Toten Gebirge.

Träume + Ziele?
Irgendwann alle Europäischen Landeshöhepunkte mit Bahn und Schiff erreicht zu haben und am Lebensabend auf ein ereignisreiches Sein zurückblicken zu können.

 

Bernadette Pree

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Bernadette, Jahrgang 1984, aufgewachsen in Großraming, Oberösterreich. Ich bin der weibliche Teil von Hochtourist.at und kommentiere das Geschehen außerdem aus Norwegen. Hier wohne ich seit ein paar Jahren und erforsche alles rund ums Plankton. Meine ersten Bergerfahrungen hab ich schon als Kleinkind gemacht, sogar auf Skitouren war ich schon, als ich noch einen pinken Skioverall und Milchzähne gehabt habe. Zusammen mit meinen Geschwistern und meinem Vater bin ich auf sämtliche Hügel hinaufgebrettelt und heruntergefahren. Skifahren am Lift gab es nicht so oft und ich behaupte noch heute, dass meine Grundlagenausdauer vom Bretteln in Kindertagen kommt.

Da mein Onkel in den 80er Jahren am Mt. Everest und Cho Oyu war, kann ich mich auch noch vage an die Diavorträge von seinen Reisen erinnern. Ich weiß auch noch, dass mir das alles sehr fremd war und ich noch recht wenig mit den projizierten Bildern anfangen konnte. Bis zur Anschaffung meines ersten Autos – einem Golf 2, Bj. 1985, metallblau und “Free Willy” genannt -, waren meine Touren etwas eingeschränkt und so mancher Hausberg war schon müde von mir und umgekehrt. Mit “Free Willy” hab ich mein Einsatzgebiet ausweiten können, und Gesäuse, Schladminger Tauern, Großvenediger, Sonnblick, usw. kennenlernen können. Mit größer werdender Erfahrung kam dann auch die Neugier auf andere Länder und deren Berge. Bergurlaube in Chile, Argentinien, Russland und Kirgisistan folgten und brachten jede Menger neuer Ideen mit sich.

Wie bist du zum Bergsport gekommen:
Elterliche Führung und Verführung mit Schokolade und diversen anderen Süßigkeiten (Marschierpulver genannt, alles legal keine Sorge).

Lieblingsspielart:
Skitouren, ich fühle mich am sichersten mit Skiern an den Beinen.

Was schätze ich am Berg(sport):
die Kontraste – zum Einen die Ruhe und das Ungestörtsein, auf der anderen Seite birgt der Berg soviel Wildes und so viele Herausforderungen die mich anziehen.

Schönste Bergtour?
Mit Gerald auf den Pik Lenin, weil es nichts Schöneres gibt, als über ein paar Wochen am Berg zu sein, auf den man sich lange im Vorhinein vorbereitet. Ski-mäßig sind für mich die Touren in der Heimat mit meiner Familie und Freunden an vorderer Stelle (Lugauer, Pulvertraum am Graberstein, Schinderei auf das Kaiserschild, Scheiblingstein). In Norwegen hab ich mich in die Sunnmørsalpen und in die Berge rund um Sogndal verliebt.

Träume und Ziele?
Die Alpen und Norwegen besser kennen lernen, vor allem möchte ich mehr von Nordnorwegen sehen (Lofoten, Lyngen, Senja).

 

Gerald Radinger

Ich bin Anfang der 80er in der Bezirkshauptstadt Steyr/OÖ geboren und in der ländlichen Idylle des Ennstals aufgewachsen. Die Momente in der Natur und beim Wandern in meiner Kindheit waren rar und – wenn vorhanden -, dann an den Hausbergen Schoberstein und Herndleck. Das Zelten im eigenen Garten war aufregend und aufreibend.

Erst später, als junger Erwachsener – in der Phase meiner Anpassung an den Beton und Brutalismus der Großstadt – komme ich als Neo-Wiener zum Sportklettern. Einerseits war es Stadtflucht und andererseits lockte das Studium mit ungleich weniger spannenden Themen. Da kam ein ausrangiertes und geschenktes Seil gerade recht. An den Felsen im unteren Ennstal konnte ich mit Freunden herumprobieren – zuerst mit Sneakers an den Füßen und einigen Karabinern an der Hüfte, die wir gefunden und zusammen getragen hatten. Eine Leidenschaft war gefunden, Ausrüstung wurde gekauft und die Felsen der Umgebung waren uns bald nicht genug. Mein Freund und ich erlebten den ersten Ausritt per Autostopp. Ziel: Sehnsuchtsort Gesäuse. Mein erster Zweitausender sollte es werden und wenige Monate später waren wir ebendort an der Südwand des Festkogels. Diese wurde durchstiegen, auch überlebt, blieb jedoch prägend in meinem Gedächtnis hängen und so verlagerte sich der Schwerpunkt vom Klettern auf das Bergsteigen, mitunter auch in größeren Höhen und auf das Wandern über weitere Distanzen. Meine ersten Versuche machte ich auf den Dreitausender der Hohen Tauern und von dort ging es direkt als Teilnehmer verschiedener UIAA-Expeditionen zu den großen Bergen im Kaukasus und Pamir. Mittlerweile funktioniert das Klettern im alpinen Gelände auch wieder, die Leidenschaft zum Skibergstiegen wurden im Laufe der letzten Dekade angeheizt und das Laufen auf den Berg ist eine der jüngsten Spielarten, auf welcher ich Momente des Staunens und Erlebens sammle.

Wie zu Bergsport gekommen?
Durch ein geschenktes Seil

Lieblingsspielart?
Skibergsteigen

Was schätze ich am Berg(sport)
Die Ruhe, Einsamkeit und die Zurückgeworfenheit auf das Wesentliche

Schönste Bergtour
Schwer zu sagen: Pik Lenin (alleine schon wegen der Exotik des Landes), Touren am Gosaukamm (sind immer ein Highlight), Dachstein (meine ersten Erfahrungen im Hochgebirge habe ich dort gesammelt), Nordalpenweg (gab mir die Möglichkeit, die längste Zeit unterwegs zu sein)

Träume + Ziele
Südamerika und Nepal besuchen, durch Sibirien reisen und den Zentralalpenweg am Stück gehen.

 

Wie alles begann

Seit 2009 besteht die Idee aus dem ersten Blog ein Gemeinschaftsprojekt zu schaffen, wo es Platz für jeden von uns gibt aus den Bergen und von unseren Touren zu erzählen. Manche begehen wir mit Freunden, manche wiederum alleine. Und einige davon können wir auch gemeinsam gehen, doch Eines gab es bislang noch nie: eine gemeinsame Tour zu dritt. Auch wenn es mehrere hundert Kilometer und ein Meer sind, die uns voneinander trennen, so wird es bestimmt eine geben – und den Artikel dazu in diesem Blog.

Zu dritt haben wir beschlossen, diesen Blog weiterzuführen. Das war im Herbst/Winter 2012. Hauptsächlich verbringen wir unsere Zeit am Liebsten dort, wo wir gerne sind, im Freien. Und da kann es ganz egal sein, ob mit dem Rad, zu Fuß, auf Skiern oder Skates, angeseilt oder in Badeschlapfen. Die momentane Basis dieses Blogs bilden die österreichische Hauptstadt Wien und die südnorwegische Stadt Bergen. Apropos: von unserer Herkunft sind wir wiederum aus einer ähnlichen Dialekt- bzw. Mundartfamilie, aus Bayern und Oberösterreich. Somit erzählen und schreiben wir auch gerne mal so wie uns der Schnabel gewachsen ist.

Ursprünglich- und Bodenständigkeit sind uns wichtige Eigenschaften, die wir auch im Erforschen der Natur und der Berge vetreten. So sind wir auf der Suche nach längst vergessenen Gebieten und Touren, nach einsamen Bergen, die aus welchen Gründen auch immer das Interesse der Bergsteiger- und Wandergemeinde nicht mehr auf sich ziehen können. Man könnte auch sagen, dass wir soetwas wie Spurensucher sind. Weniger in dem Sinne neue Spuren zu hinterlassen. Das ist in den Alpen und überall sonst auf dem Globus heutzutage schwierig und bleibt den Besten überlassen. Eher in jenem Verständnis vergessene Pfade von so manchem Erstbesteiger zu suchen und das, nebst Modetouren und Klettergärten, wieder in den Hintergrund der Aufmerksamkeit gedrängte (Hoch)gebirge mit allen ökonomisch und ökologisch interessanten Aspekten in den Mittelpunkt zu stellen.
Jenes für uns traditionelle Verständnis von – ich nenne es mal – Bergsteigen mag etwas antiquiert und verstaubt klingen. In den Alpen wurde alles vermessen und kartiert, jeder Fels und jeder Gletscher – jeder Winkel ist der Menschheit bekannt. So mag es als antagonistisch anmuten, dass viele Gebiete in den Alpen kaum besucht und frequentiert werden.

Wir bedienen uns modernsten technologischen Möglichkeiten und sind bestrebt unsere Erfahrungen damit in diesem Blog zu teilen. Die Nutzung sozialer Netzwerke wurde für unsere Gesellschaft selbstverständlich. Auch dort kann man uns anzutreffen – auf Facebook, wie auf Twitter.

Auf spannende Menschen, die uns Reaktionen, Kommentare oder Nachrichten zukommen lassen wollen, oder möglicherweise sich daraus ergebende Touren, sind wir sehr gespannt. Wir freuen uns über jeden Kommentar, jede Nachricht und bitten euch daher von diesen Möglichkeiten häufig Gebrauch zu machen. Um uns eine Nachricht zu schicken, kannst du dazu dieses Formular nutzen.

 

Wir möchten hinweisen, womit und nach welchen Kriterien wir arbeiten

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