Silvretta again!
Wenn ich mich recht erinnere, war mein Beitrag zur Hochtour am Piz Buin (3313m) vor 2 Jahren mein erster Beitrag für den Hochtourist. Viele Tage sind seither ins Land gezogen, viel hat sich geändert. Eines bleibt aber gleich: meine Vorliebe für die Silvretta.
Erika und ich hatten das Wochenende schon länger im Auge und eigentlich Nordwände im Ötztal im Visier. Der Wetterbericht sah am Ende für die Westalpen und westlichsten Ostalpen am besten aus. Ein Mix aus Zeit zum Bergsteigen, Zeit für die Anreise und Motivation ließ uns dann in der Silvretta stranden. Unser Plan war eigentlich der Ostgrat aufs Silvrettahorn und die Dreiländerspitze. Es kam dann allerdings alles ein wenig anders, aber der Reihe nach.
Die Anreise gestaltet sich von Wien immer etwas mühsam, wenn die hohen Berge aufgetischt werden sollen, erst recht, wenn man sich für die westlichsten Berge in Österreich entscheidet. Um 20 Uhr sind wir relativ zeitgleich auf der Bieler Höhe aufgeschlagen und haben uns noch kurz besprochen, was der Plan ist und gut gegessen (mit fällt leider der Name von dem Zeug nicht mehr ein, aber es war gut und bestimmt sehr gesund).
Tag 1: Dreiländerspitze
Regel 1: Pläne sind zum verwerfen da. Nach einer wenig erholsamen Nacht im Auto, haben wir uns stillschweigend – telepathisch praktisch, zumindest aber elektronisch, per SMS – auf einen späteren Aufbruch geeinigt. Per Velo gings dann hinauf zur Wiesbadener Hütte, wo wir dann so gegen 9 Uhr angekommen sind. Todmüde sind wir erstmal noch für 2 Stunden ins Lager gefallen und haben uns dann kurz nach 11 noch kurz zur Dreiländerspitze aufgemacht. Beim ersten Bloggertreffen musste ich noch kurz vor dem Gipfel umdrehen, weil uns der Wind fast vom Grat gefegt hat. Diesmal gings allerdings trotz oder vielleicht auch wegen der bereits leicht winterlichen Verhältnisse geschmeidig zum Gipfel. Die letzten 30m haben wir nochmal das Seil aus dem Rucksack geholt. Sicher ist sicher. Zurück im Winterraum wurde erstmal kräftig eingeheizt und peu a peu füllte sich der Aufenthaltsraum mit netten Menschen. Morgen gehts dann für die ganze Belegschaft in Richtung Piz Buin! Gute Nacht.
Tag 2: Piz Buin
Der eigentliche Plan…ach lassen wir das. Wir sind wieder später gestartet als wir eigentlich vorgehabt hätten, aber das macht nichts. Während die Seilschaft vor uns aus Ermangelung ausreichender Sichtverhältnisse an dem Abzweiger zur Grünen Kuppe vorbei gechossen ist, reisst es bei uns pünktlich an jener Stelle auf, an welcher wir abbiegen müssen. Das nennt man Timing. Was sich die Tage aus der Ferne bereits angedeutet hat, bestätigt sich nun aus der Nähe. Der Sommer hat den Gletschern ziemlich zugesetzt und so finden wir einen ziemlich zerissenen Ochsentaler Gletscher vor, welcher wohl über den Sommer ziemlich Federn lassen musste. Wo ich die letzten beiden Male geradeaus in weitem Bogen (ja das geht) auf die Buinlück zuhalten konnte, mussten wir diesmal im Zick-Zack durch das Spaltenwirrwarr. Wäre nicht gespurt gewesen, so wäre der Gipfel – zumindest so früh am Tag- nicht drin gewesen. Kurz nach der Buinlcke stoßen wir auf die beiden Regensburger, die sich am Morgen verlaufen hatten und gehen mit ihnen zusammn die letzten 30 Minuten zum Gipfel. Auf den letzten Metern zeigt sich sogar die Sonne und der Mix aus Wolken, Nebel und Gipfelkreuz beschert uns eine wunderschöne Stimmung. Ich bin nicht gläubig, glaube nicht an Gott oder höhere Kräfte, aber wenn ich solche Momente erleben darf, bin ich mir sicher dass ich irgendeine übermenschliche Kraft haben muss um solche Augenblicke anziehen zu können – sehr zum Vorteil meiner SeilpartnerInnen. Eigentlich wollten Erika und ich noch das Silvrettahorn anhängen, aber das wäre bei den Sichtverhältnissen nicht nur gefährlich sondern auch unnötig, da nur fürs Protokoll gewesen. Lieber beim nächstem Mal mit Ski und überschreiten. Bei Sonne und Pulver, eh klar! Zurück zur Wiesbadener Hütte schließen wir uns mit den netten Regensburgern zusammen, weil es ersten sicherer und zweitens besser ist. Besser, weil wir uns so perfekt in Position gebracht haben, damit Tom uns die Hälfte seiner Rehsalami überlässt. Mega! Danke!
Danke an Erika und alle anderen, die mir ein schönes Wochenende in den Bergen beschert haben.
WICHTIG: Falls jemand weiß wo ich im Umkreis von Passau oder Wien eine gute Wildsalami bekommen kann, soll sich melden ;)
5 Kommentare
Sabrina
31. März 2016Den Bericht hatte ich ja noch gar nicht gesehen! So fein! Da kommen doch direkt wieder Erinnerungen an unsere Piz Buin Besteigung auf….wir hatten irgendwie nen “Stress” beim rauf gehen… :)
War trotzdem toll!
Sabrina
Fabian
18. Oktober 2015Hi Casi,
pass auf dich auf!
viele Grüße-
Fabi
Carsten Becker
20. Oktober 2015Jo Fab! Immer doch ;)
Gregor
13. Oktober 2015Hi Carsten,
netter Wochenendbericht und schön bebildert.
Ich muß auch unbedingt mal wieder in Richtung Silvretta.
Gruß
Gregor
Carsten Becker
13. Oktober 2015Hallo Gregor,
was die Fotos betrifft, muss ich das Lob an http://www.ulligunde.com weiterleiten ;)
was die Silvretta betrifft, stimm ich dir zu. Immer einen Besuch wert!
LG casi