Großen Wiesbachhorn (3564m) über Kaindlgrat
Das “Fischbachhorn” oder Große Wiesbachhorn in der Glocknergruppe der Hohen Tauern zählt mit Sicherheit zu einem der ganz großen Bergziele in den Ostalpen. Dass dieser Berg seinem Namen alle Ehre macht ist nicht nur jedem Touristen am Stausee Mooserboden sofort bewusst, wenn der Postbus einem an der Haltestelle abgesetzt hat. Von den im Norden vorgelagerten Kalkalpen betrachtet, zeichnet der Berg ein markantes, weißes Horn in den Himmel, dass – kompromisslos in seiner Gestalt und unverkennbar – dem “großen” Nachbar Großglockner einiges an Aufmerksamkeit zu stehlen vermag.
So zeigt sich auch der “Normalweg” von grandioser Schönheit und der vielzitierte und strapazierte Begriff der “Himmelsleiter” mag bei diesem Anblick nicht mehr aus meinem Kopf weichen. Vom doch kurzen Abschnitt des Firngrates gerade erst in Stimmung gebracht, entschlossen wir uns direkt am Nordwestgrat weiter Richtung Gipfel aufzusteigen.
Am höchsten Punkt angekommen genießen wir bei Windstille und perfekter Fernsicht den atemberaubenden Rundblick und entdecken im 2400 Meter tiefer liegenden Fuscher Tal Miniaturautos und -busse die der Asphaltschlange der Glocknerstraße folgen.
Die ganze Tour wurde von Kaprun mithilfe des Postbusses zum Stausee und zu Fuß auf den Gipfel und retour in einem Tag bewältigt. Das soll ermutigend wirken, da es auch an einem Nachmittag mit stabilen Wetterverhältnissen noch möglich ist diese fantastische Hochtour zu unternehmen. Kombiniert man den Aufstieg mit der Besteigung von benachbarten Gipfeln und einer Übernachtung im neu renovierten Heinrich-Schwaiger-Haus können auch traumhafte Stimmungen in der Dämmerungszeit erlebbar werden. Siehe dazu die Fotos von Carsten in diesem Beitrag.
An diesem Tag jedoch waren wir zu zweit von Oberösterreich früh morgens mit dem Auto in Richtung Pinzgau aufgebrochen. Nach der Autofahrt haben wir gleich den Postbus zum Mooserboden genommen, einen Fahrt mit dem Schrägaufzug inklusive. Oben angekommen gings hurtig über das Heinrich-Schwaiger-Haus weiter zur eigentlichen Route. Kurz oberhalb der Hütte befindet sich die “Schlüsselstelle” mit einem kurzen seilversicherten Stück, wo einen der Weg in einer Art Kamin auf den Unteren Fochezkopf bringt – ein Dreitausender (immerhin :-). Von dort geht es leicht und meist am Grat zum Oberen Fochezkopf, wo der eigentliche Kaindlgrat – Beweggrund Vieler diesem Berg einem Besuch abzustatten – beginnt. Zum Schluss wird über die Westflanke oder etwas steiler direkt am Grat entlang aufgestiegen.
Die beste Literatur für die Vorbereitung einer Besteigung liefern im Moment der Alpenverein mit einer properen Karte im Maßstab 1:25.000 und Willi End mit seiner Monographie über die Glocknergruppe, dem Alpenvereinsführer. Nähere Informationen zu diesen oder anderen Printprodukten werden im Augenblick auf dieser Seite nicht veröffentlicht. Die vorhergehenden Fotos und die Tour wurden 2009 gemacht, das untenstehende Foto wurde 2012 aufgenommen.