Entlang vom Schiefersteingrat von Reichraming nach Großraming

Entlang vom Schiefersteingrat von Reichraming nach Großraming

Endlich mal wieder ein Besuch daheim in Österreich! Im Vergleich zu Norwegen, ist die Landschaft hier im Herbst noch üppig, die Temperaturen warm und die Sonne scheint hier doch ein bisschen länger um diese Jahreszeit. Alles gute Gründe um eine Wanderung daheim zu unternehmen. Startpunkt ist das Bauernhaus Prenn (vulgo Habichler) in Reichraming und von dort aus geht es zuerst auf den Schieferstein und später weiter am Grat entlang weiter Richtung Süden bis zum Menweg, welcher dann in Großraming endet. Die ganze Tour ist ca. 15km lang und ca. 420 hm Aufstieg liegen vor mir und da der Weg zwischen Schiefersteingipfel und Menweg nur spärlich markiert ist, rechne ich etwas Buffer fürs Wegsuchen ein. Der Herbst ist mittlerweile in seiner vollen Pracht eingekehrt und die Farben strahlen, wie sie eben nur bei so niedrigem Sonnenstand strahlen können, und es herrscht perfektes Fotowetter.

Bernadette Pree

Retro-Wegmarkierung, irgendwie sehr viel mehr Charme, als die neuen, genormten gelben Tafeln. Egal, jedenfalls, beim Bauernhof Habichler geht es los in Richtung Schieferstein.

Zuerst führt der Weg durch eine halbwegs steile Wiese, links und rechts von einem wilden und vor Vielfalt strotzendem “grünen Band” aus Bäumen und Büschen gesäumt. Die letzten Brombeeren gibt es noch zum Ergattern, Hagebutten wollen verspeist werden und die Nüsse von den Bucheckerl sind schon im Winterlager von den Eichhörnchen verstaut.

Bernadette Pree

Der letzte Rest vom Fest, dafür umso süßer!

Bernadette Pree

Die männlichen Blüten vom Haselstrauch brauchen etwas Ausdauer, bis sie die weiblichen bestäuben dürfen. Einen ganzen Winter lang, hängen sie noch so da, bevor sie ca. um Ostern als Palmkatzerl ihre Zwecke erfüllen können.

Bernadette Pree

Die Nüsse von der Hainbuche sind soweit, um vom Wind in alle Richtungen verstreut zu werden.

Bernadette Pree

Herbstliches Farbenspiel als schlauer Schachzug der Natur. Alle wertvollen Pigmente und Nährstoffe werden noch im Stamm gespeichert, bevor die Blätter abgeworfen werden. Die Laubbäume müssen im Winter mit ihren Ressourcen haushalten!

Der Anstieg auf den Schieferstein beinhaltet so ziemlich alles: von Wiesenweg, Forstweg, Waldweg bis hin zum ausgesetzten Grat entlang von Felsen. Der Schieferstein ist schon ein besonderer Berg im Ennstal, wo doch die meisten Berge, sehr zahm sind, mit Wald und Wiesen bedeckt, so zeigt der Schieferstein seinen rauen Fels. Besonders beim Vorgipfel, dem „Steinernen Jäger (1185 m)“ wird mir jedes mal leicht mulmig zumute, wenn ich mich am Stahlseil angeklammert, an den Gedenktafeln vorbei schmiege. Ein Abstecher auf den „Stoanan Jaga“ lohnt sich aber allemal, heute vor allem um das Naturschauspiel des Nebels, der dicht im Flachland rund um Steyr liegt und erst im Ennstal drinnen aufreißt. Außerdem steht seit ein paar Jahren ein neues Gipfelkreuz am „Steinernen Jäger“, welches ebenso einen Besuch wert ist.

Bernadette Pree

Ausblick auf die Haller Mauern, Hintergebirge, Tote Gebirge und Sengsengebirge. Der Schnee ist im Anmarsch!

Bernadette Pree

Ein bisschen Religionsunterricht am “Steinernen Jäger”, dem Vorgipfel vom Schieferstein.

Das letzte Stück zum Gipfel des Schiefersteins folgt dem Grat und der Wind pfeift von Reichraming herauf. Im Süden tauchen jetzt auch die Berge vom Gesäuse auf und leider kann meine Kamera diese Fernsicht nicht einfangen.

Bernadette Pree

Ausblick vom Schieferstein Gipfel auf die Gesäusebergen, Haller Mauern, Sengsengebirge und Reichraminger Hintergebirge, die Enns und den Ort Reichraming.

Da meine Tour schnurstracks weiter Richtung Süden geht, kann ich den Anblick noch für eine Weile genießen. Mein Ziel ist es entlang vom Schiefersteingrat zu wandern, bis ich auf den sogenannten „Menweg“ stoße, welcher dann bis nach Großraming führt. Der Weg ist nur spärlich bis gar nicht markiert, aber führt wirklich immer am Grat entlang und nur manchmal muss ich ein bisschen ausweichen. Das Gelände hat es stellenweise in sich, manchmal muss ich ein bisschen kraxeln und in den Waldpassagen macht die Laubschicht den Untergrund oft sehr rutschig.

Bernadette Pree

Blick vom Schieferstein Richtung Süden auf Großraming, Almkogel und dahinter der Ötscher, Hochschwab, Ybbstaler Alpen bis zum Dürrensteig Kamm.

Bernadette Pree

Immer nur der Nase nach! Wunderbare Gratwanderung mit Rundumblick auf die umliegenden Berge und Ortschaften.

Bernadette Pree

Am sonnigen Grat hält es die Alpen-Aster auch im Herbst noch aus.

Als Sensation des Tour stellt sich mein Schwammerlfund heraus, allerdings erst im Nachhinein, als ich herausfinde, um welches besondere Schwammerl es sich handelt. Der seltsame Fund, ist nämlich ein Erdstern und der ist zwar ungenießbar, aber kommt nur selten bei uns vor.

Bernadette Pree

Der Erdstern hier mit seinen Zacken, die eingerollt sind. Wegen seiner Seltenheit, ist er eine kleine Sensation dieser Erdstern!

Bernadette Pree

Herbstliches Stilleben.

Bernadette Pree

Laut wikipedia produziert eine Buche Bucheckern, wenn sie ein Alter zwischen 40 und 80 Jahren erreicht hat. Hier ein besonders fruchtbares Modell.

Bernadette Pree

Am Menweg angelangt. Blick auf den Almkogel und die Enns im Tal.

Bernadette Pree

Herbststimmung im Ennstal.

Bernadette Pree

Licht- und Schattenspiele im Mischwald.

Bernadette Pree

Die Gesäuseberge und Hallermauern mit Schneehaube.

Bei all meinen Foto und Mannerschnitten Pausen wirds dann doch schnell finster und ich muss die letzten Meter im finsteren nach Großraming absteigen. Ziel erreicht! Takk for turen!

1 Kommentar

  1. Fäb
    28. November 2014

    schön schön

    Reply

Hinterlasse eine Antwort


9 − zwei =