Alpinmesse Innsbruck 2013 – woll a bärige G’schicht
Wenn „Stop Heliskiing“-Sticker nur wenige Meter neben einem Heliskiing Anbieter verteilt werden, dann ist es wieder mal soweit: die Alpinmesse in Innsbruck hat ihre Pforten geöffnet. An zwei Tagen präsentieren sich Sportartikelhersteller, Tourenanbieter, Alpine Vereine und sonstige, irgendwie mit Alpinsport in Verbindung stehende Unternehmen und Organisationen, von ihrer besten Messe-Seite. Beinahe die gesamte Bandbreite des alpinen Outdoorsports ist hier vertreten. Während sich die einen über Daunenjacken für die nächste 8000er Expedition informieren, interessieren sich die anderen über die beste Kufenschleiftechnik für ihren Schlitten; für jeden also was dabei.
Am Samstag war ich Teil dieses Spektakels und durfte gleich das Who is Who des Alpinismus bestaunen. Auf der Hauptbühne war Karl “Charly” Gabl damit beschäftigt, sein aktuelles Buch „Bergwetter“, erschienen im Bruckmann Verlag, der Öffentlichkeit vorzustellen.
Und wo ein Charly Gabl ist, sind auch meist alpine Größen nicht weit. Nach und nach kamen Sie auf die Bühne. Ehe man sich versah stand neben David Lama ein gewisser Wolfgang Nairz, es folgte Ralf Dujmovits und Gerlinde Kaltenbrunner, Axel Naglich rundete das alpine Quintett ab; die Kameras liefen heiß.
Auch das Rahmenprogramm der diesjährigen Alpinmesse konnte sich wahrlich sehen lassen. Die schon erwähnten Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits schlossen den ersten Tag mit einem audiovisuellen Vortrag ab. Am zweiten Tag kam die Kletterszene auf ihre Kosten und konnte den Worten und Bildern von Adam Ondra und Lynn Hill folgen.
Am Outdoorgelände wurden Bandschlingen beim Falltest entzweit, in einem abgeschotteten Zelt konnte man seine Höhenverträglichkeit testen und auf der Reisebühne war man damit beschäftigt, visuell durch Ladakh zu wandern. Wie schon erwähnt, dem Publikum wurde ein sehr abwechslungsreiches Programm geboten.
Während der aufblasbare Stand des österreichischen Skiverbands in sich zusammensackte und hektisch das Gebläse wieder in Schwung gebracht wurde, beschäftigte sich die jüngste Generation mit den Problemen an der Boulderwand. Die diesjährigenn Boulder-Staatsmeisterschaften nutzten den Rahmen der Alpinmesse und lockten ordentliche Besuchermassen an.
Voll konzentriert versuchte sich am Samstag die jüngste Altersgruppe an den überhängenden Wänden und vielleicht tritt in Zukunft der oder die Eine in die Kletterschuhe eines Kilian Fischhuber oder einer Anna Stöhr.
Jene Zwei waren es auch, die sich am Sonntag Abend die Staatsmeistertitel holten, und das obwohl Kilian Fischhuber den Bewerb als Zweiter abgeschlossen hat. Der Tscheche Adam Ondra war dann doch um einen Griff zu Groß.
Die Jungs und Mädels von Mountain Wilderness starteten am Samstag Abend offiziell ihre Arbeit in Österreich. Die ursprünglich in der Schweiz gegründete Alpenschutzorganisation nutzte ebenfalls den Rahmen der Alpinmesse zur Gründung einer eigenen Österreich-Organisation. Hauptanliegen der Organisation ist die Stärkung des Respektes gegenüber der Bergwelt und der Natur. Nun darf man raten, wer die „Stop Heliskiing“-Sticker in Umlauf brachte.
Auf der Facebook-Seite der Alpinmesse las ich Samstag Abend von einem Besucheransturm und kann diese Meinung getrost teilen. Etwas ruhiger ließen wir den Innsbruck-Besuch im neu eröffneten Restaurant Everest Inn, bei einem Nepali Chai und Chana Masala, genussvoll ausklingen.
Nächstes Jahr wieder Alpinmesse? Woll, woll!