Der Sonne entgegen – Skitour auf Horndalsnuten (1461m)

Der Sonne entgegen – Skitour auf Horndalsnuten (1461m)

Wann wird’s mal wieder richtig Winter…? Quasi die umgekehrte Version von Rudi Carells “Wann wirds mal wieder richtig Sommer?“. In Zeiten vom Klimawandel und damit einhergehenden milderen Temperaturen in den Wintermonaten, steigt die Sehnsucht nach frostigen Temperaturen und meterweise Schnee. Die nördliche Lage von Norwegen ist da hilfreich und im Winter, kommen Wintersport Enthusiasten auf ihre Kosten. Auf Filefjell z.B., zwischen Fjell- Übergang zwischen Bergen und Oslo, türmen sich neben der Straße bis zu 8m Schnee und die Schneefräse schafft ganze 0.1km/h! In Voss, dem jährlichen Austragungsort der Extremsportwoche “VEKO” liegen 2-3m und allerorts ist man mit dem Ausschaufeln von Autos und Häusern beschäftigt. Skiple, der Ausgangspunkt für die Tour auf Horndalsnuten liegt ca. 20 km östlich von Voss und die Autofahrt dort hin führt durch einen Kanal aus Schnee. Wir verpassen den Ort beim ersten Mal, weil alle Straßenschilder im Schnee vergraben sind und sämtliche Technologie in diesem Tal (Raundalen) versagt.

Bernadette Pree

Tief verschneit starten wir in Skiple, der Nordseite von Horndalsnuten.

Wir finden dann doch hin und nachdem wir den Parkplatz ausgeschaufelt haben, kann es auch schon losgehen. Die ersten 2km führen entlang einer Forststraße und wir entscheiden uns für eine Aufstiegsroute entlang von dem westlichen Rücken von Horndalsnuten, welcher immer unter 30° steil ist. Der norwegische Lawinenwarndienst “varsom” hat in den letzten Tagen zwischen Gefahrenstufe 4, 3 und 2 geschwankt und wir wollen auf der sicheren Seite sein und steigen in Richtung “Kambane” (siehe Karte) auf und können somit auch eine Querung unter einem Hang mit 35° vermeiden. Alles palletti! Nur die Sonne fehlt noch um die -10°C und den eisigen Wind besser aushalten zu können.

Bernadette Pree

Hier zeigen während der “VEKO”, der Extremsportwoche, Wildwasserkajak Fahrer was sie können.

Bernadette Pree

Grüne Flecken zwischen der dicken Schneedecke. Die Natur überrascht einen doch immer wieder!

Bernadette Pree

Meine geheimen Helden: Flechten! Dazu hab ich mich schon in dem Beitrag “Stille Pioniere der Berge” geoutet.

Bernadette Pree

Die Vorfreude auf die Abfahrt ist riesig angesichts der Schneemengen in Raundalen.

Nach guten 1000 Höhenmeter Aufstieg im Schatten und bei frostigem Wind, kommen wir endlich auf den Vorgipfel und die Sonne strahlt uns entgegen. Von hier geht es halbwegs flach die letzten Meter auf den Gipfel. Die Landschaft rundherum ist in eine weiße Schneedecke gehüllt und im Vergleich zu den Alpen, sind die Berge sanft und haben flache Gipfelplateaus. Der Wind hat auf Horndalsnuten Schneeskulpturen geformt, welche an die Form von Federn erinnern und guten Windschutz bieten. Der Nachbargipfel, Skipadalsnuten, lockt mit einem imposanten Gipfelhang, aber der wird wohl noch bis ins Frühjahr warten müssen. Die Karte, welche wir mit Hilfe der “skredkort” (norwegisch für Lawinenkarte) vermessen, macht anschaulich, dass wir dort bei mehr als 35° heute nichts verloren haben.

Bernadette Pree

Die letzten Meter zum Horndalsnuten. Im Hintergrund lockt Skipadalsnuten.

Bernadette Pree

Licht- und Schattenspiele im norwegischen Fjell.

Bernadette Pree

Vom Wind geformte Schneeskulpturen am Gipfel anstatt vom Gipfelkreuz.

Bernadette Pree

Entlang vom Rücken windgepresster Schnee, später Pulverschnee im lockeren Fichtenwald. Leider war es schon zu dunkel um davon gute Bilder zu kriegen.

Die Abfahrt geht anfangs auf windgpresstem, Pisten-ähnlichem Schnee entlang vom Rücken, bevor wir uns in den lichten Nadelwald im tiefen, tiefen Pulver vergnügen.

Takk for turen!

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