Ein Weg quer durch Österreich und das ganze noch von zuhause bis zum Bodensee? Für einen in Wien wohnenden Menschen wie mich geht das. Ich brauche dazu in die öffentlichen Verkehrsmittel steigen, genauer gesagt in die Straßenbahnlinie 60 und dann von der Kennedybrücke nach Rodaun fahren. Dort bzw. wenige Minuten Fußweg weiter, in Perchtoldsdorf bei Wien beginnen gleich zwei Weitwanderwege. Der Wiener Mariazellerweg 06, die Via Sacra, und der österreichische Weitwanderweg 01, der Nordalpenweg. Es beginnt auch der Weitwanderweg 04 in Wien. Weswegen habe ich mir den längsten und anspruchsvollsten davon ausgewählt?

Es klingt möglicherweise pathetisch zu sagen, dass ich immer schon einen Weitwanderweg gehen wollte. Die Idee, mich auf dem Weg quer durch Österreich und die Ostalpen zu machen zieht mich magisch an. Es waren immer die großen Ost-West Verbindungen, die es mir angetan haben. Und eines Tages, nachdem ich ein Jahr von quälenden Schmerzen an der Lendenwirbelsäule hinter mir hatte – an Wandern war nicht zu denken, saß ich bei meiner Buchagentin im Büro und trank einen Kaffee. Eine Gewohnheit der ich versuche häufig nachzukommen, da ich gerne mit den Menschen aus diesem Büro Zeit verbringe. Während wir an unseren Tassen nippten und uns Alltagsgeschichten erzählten, kam die Frage an mich getragen, ob ich jemanden wüßte, der für den Kral Verlag den Nordalpenweg gehen wolle. Klar wüsste ich jemanden, mich! Zu diesem Zeitpunkt waren die Nachfolgen meines schweren Bandscheibenvorfalls noch nicht gänzlich auskuriert, wollte ich unbedingt diesen Weg gehen. Das in Verbindung mit der Aussicht den Weg zu beschreiben und danach zu publizieren, das schien genial. War und ist es auch!

So trafen wir eines morgens in einem Café in Perchtolsdorf den Altmeister und Erfinder der österreichischen Weitwanderwege, Robert Wurst. Auf der Suche nach jemanden, der seine nicht mehr aufgelegten Wanderführer aktualisiert und in seinem Sinne fortführt, kam er auf auf meine Agentin zu. Der Rest ist Ergebnis vieler Artikel die bereits veröffentlicht wurden und in Zukunft hier erscheinen werden. Nachdem sich mein Kreuz auf halber Strecke wieder zu melden begann, brach ich aus Gründen der Vorsicht nach zwei Dritteln des Weges ab und werde im Sommer 2014 die letzten Etappen nach Bregenz begehen.

Alle Artikel zu diesem Thema werden auf dieser Seite wieder veröffentlicht und können in der entsprechenden Kategorie abgerufen und gelesen werden.

 

Daten & Fakten

  • 1968 wurde die Idee in Österreich Weitwanderwege anzulegen vom Österreichischen Alpenverein wieder aufgegriffen.
  • 1974 wurde der sogenannte Generalplan der OeAV-Hauptversammlung vorgelegt, der 12 Weitwanderwege vorsah. 10 davon wurden realisiert.
  • 300 km lang musste die Strecke vorweisen, um als Weitwanderweg bezeichnet zu werden. Und dabei muss der Weg mindestens drei Bundesländer berühren.
  • 1 Nadel und Urkunde für die erfolgreiche Begehnung gibt es nur, wenn die Begehung mittels gesammelten Stempeln nachgewiesen werden kann.
  • 1100 km ist der Nordalpenweg lang. Die genaue Länge wurde von unterschiedlichen Begehern erfasst und ist nicht bestätigt. Im Herbst weiß ich darüber mehr :-)
  • Der höchste Berg Deutschlands, die Zugspitze, der Hochkönig im Salzburger Land und der Hohe Dachstein zählen zu den höchsten Punkten, die auf der alpinen Route überquert werden. Wobei der Gipfel des Hohen Dachsteins mit einer Höhe von 2995 m den höchsten Punkt der gesamten Route darstellt.
  • 49 bzw. 50 Tagesgehetappen sind für die Begehung einzuplanen.
  • 14 Kilo betrug das Gewicht meines Rucksacks ohne Trinken und Essen ink. Notebook, zwei Kameras, Stativ und Bekleidung bereits ohne die von Beginn an noch zusätzlich mitgehabten Ausrüstungsgegenstände Zelt, Schlafsack, Unterlegsmatte, und Kochausrüstung.

 

 

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